Robert Krause (Freiburg), Heterodoxe Gemeinschaft. Das Collège de Sociologie (1937-1939) in ideengeschichtlicher und literatursoziologischer Perspektive
In Paris unterhielt Hans Mayer als einer der wenigen deutschen Exilanten Verbindungen zum Collège de Sociologie, das unter Leitung von Georges Bataille, Michel Leiris und Roger Callois „das Beziehungsgeflecht zwischen Mythos und Aufklärung“ sezierte (Mayer: Erinnerungen I, S. 239). Dort referierte er am 18. April 1939 über Die Riten der politischen Geheimbünde im romantischen Deutschland.
Beabsichtigt ist, Mayers genannten Vortrag sowohl im Kontext seines damaligen Buchprojekts Georg Büchner und seine Zeit als auch der (hinter dem Collège stehenden) esoterischen Groupe Acéphale zu situieren. Aus ideengeschichtlicher und literatursoziologischer Perspektive sind somit Theorie und Praxis von Geheimbünden sowie deutsch-französische Kulturbeziehungen am ‚Vorabend‘ des Zweiten Weltkriegs zu untersuchen.
PD Dr. Robert Krause ist akademischer Mitarbeiter am Deutschen Seminar - Neuere deutsche Literatur. Zuletzt veröffentlichte er: Tobias Keiling, Robert Krause, Heidi Liedke (Hrsg.): Muße und Moderne. Tübingen: Mohr Siebeck 2018 (= "Otium. Studien zur Theorie und Kulturgeschichte der Muße"].