Jürgen Bolten (Jena), „Interkulturelle Öffnung“ ganzheitlich denken, Ressentiments abbauen
„Interkulturelle Öffnung“ ganzheitlich denken, Ressentiments abbauen
am Beispiel sozialer, wirtschaftlicher und politischer Entwicklungen in Thüringen
Unter dem Titel „Interkulturelle Öffnung“ werden vor allem in politischen und organisationalen Zusammenhängen Maßnahmen zusammengefasst, die einer Verbesserung des Miteinanders in- und ausländischer Akteure dienen sollen. Hierzu zählen beispielsweise interkulturelle oder Diversitätstrainings, Onboardingveranstaltungen oder auch Informationsbroschüren, die den Lebens- und Sozialisationskontext der jeweiligen Akteure näher bringen sollen.
Die Maßnahmen werden häufig mit großem Engagement realisiert, führen aber dennoch oft nicht zu der erhofften ‚öffnenden‘ Wirkung: Vorurteile und Ressentiments bestehen weiterhin genauso wie das Denken in den Kategorien von „Wir“ und „die Anderen“.
Der Vortrag untersucht am Beispiel der aktuellen Situation in Thüringen zwei Hypothesen: (a) ein über Herkunftsorientierungen hinausweisendes Interkulturalitäts- und Diversitätsverständnis ist Grundlage eines konstruktiven und gleichberechtigten Miteinanders. (b) Maßnahmen Interkultureller Öffnung haben größere Erfolgsaussichten, wenn sie ganzheitlich realisiert werden – etwa als Zusammenspiel von Organisationsentwicklung, Personalentwicklung und öffentlicher Kommunikation.
Prof. Dr. Jürgen Bolten hält an der Friedrich-Schiller-Universität Jena eine Professur für Interkulturelle Wirtschaftskommunikation inne. Er ist u.a. Vorstandsvorsitzender des Hochschulverbands für Interkulturelle Studien IKS (Würzburg) und von Interculture.de, e.V. (Jena) sowie Herausgeber der Fachzeitschrift „Interculture Journal“.
Zu seinen Lehr- und Forschungsschwerpunkten zählen:
- Ganzheitliche Interkulturelle Personal- und Organisationsentwicklung·
- Internetbasiertes Interkulturelles Lernen
- Mehrwertige Kultur-/ Akteursfeldtheorie
- Kommunikation als Faktor nachhaltigen Handelns
Anmeldung:
Bitte senden Sie bis zum 23.10.2020 eine E-Mail an barbara.schmitz(at)fz.uni-freiburg.de. Sie erhalten dann per Mail den Zugangscode für die Zoom-Konferenz.